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EMTWURFSLEITENDE IDEE
Den Hauptbahnhof als sinnlich und funktionell bereichernden Attraktor im städtischen Gefüge zu entwickeln.
Gleichzeitig die umfassende Wahrnehmbarkeit und Erlebbarkeit der wertvollen historischen Substanz zu stärken.
Die neuen Gebäude als ökonomisch und ökologisch effiziente, langfristig variable, klimaresiliente Strukturen zu entwickeln.
Dazu soll der Bahnhof von den außen angefügten späteren An- und Zubauten befreit werden.
Die Bereiche und Nutzungen, die die Leistungsfähigkeit des Bahnhofs an die zeitgemäßen Anforderungen anpassen, werden in räumlich getrennten, aber funktionell eng verknüpften Volumen und Bereichen angebunden.
Die Situierung der neuen Volumina erlaubt den Bahnhof in seiner gesamten bedeutsamen, historischen Wirkung zu erleben, wie auch Raumkonfigurationen zu schaffen, die die Aufenthalts- und Erlebnisqualität deutlich bereichern.
RESPEKT VOR DER HISTORISCHEN SUBSTANZ
Modul B mit 15.000m2 BGF: Ein N-S gerichteter Baukörper sichert die Wahrnehmung der historischen Substanz. Die Verbindung nach Süden zum Parkhaus ist damit attraktiv und witterungsgeschützt. Das neue Gebäude spannt Räume auf und fasst damit die derzeitige heterogene Verlorenheit der Gebäude, ohne den Hauptbahnhof zu verunklären. Wo historisch die Wallanlagen durch ihre differenzierte Topographie Raum gebildet haben, wird dies nun durch das neue, diese Topographie gleichsam nachzeichnende Volumen übernommen.
So wird das Museum für Kunst und Gewerbe räumlich eingebunden. Es wird auch zur Altmannbrücke und dem Arno Schmidtplatz durch die südliche Gebäudefront Raum definiert.
Modul C mit 10.000m2 BGF: Ein langgestreckter, vom Boden hochgehobener Riegel nimmt die den Bahnhof unterstützenden Nutzungen auf, schafft gleichzeitig klar definierte Räume. Die Kirchenalle wird zu einem, großzügigen, klar definierten Raum, der über die 8m hohe durch Säulen und Bögen gegleiderte Sockelzone des Neubaus mit dem Bahnhof visuell und funktionell verbunden bleibt. Zum Bahnhof wird ein Platz aufgespannt, der als Sequenz von Reisegärten Elemente der Ruhe und Kontemplation, aber auch Bereiche der Aktivitäten ermöglicht.
Der Bahnhof wird wieder in seiner historischen Wirkung erlebbar.
FREIRAUMPLANERISCHES KONZEPT
Die vorhandenen Grünräume entlang der Bahn im Modul B werden erweitert um das Prinzip der Einbettung in das übergeordnete Freiraumnetz zu akzentuieren. Im Modul C ist der Ansatz den dispersen Raum durch zwei klar definierte, attraktive Stadträume zu strukturieren. Diese sind durch eine durchlässige, hohe Halle verbunden. Die Kirchenallee wird räumlich gefasster „Boulevard“. Der Hachmannplatz wird wirklicher Platz, bestimmt durch die atmosphärischen „Reisegärten“, die Aufenthalts-, Entspannungs- und Ereignisräume sein können. Im Bereichdes Modul C wird der „Theaterplatz“ akzentuiert, um der Bedeutung der dortigen Kultureinrichtungen zu entsprechen. Im Modul C wird entsprechend dem Szenario 3 ein Parkplatz mit Taxi, kiss and ride etc. situiert, begrünt und mit einer begrünten Pergola aufgewertet. Der Vorplatz zum nördlichen Eingang wird durch einen kleinen Dreiecksplatz aufgewertet.
Fakten
ERWEITERUNG DES HAUPTBAHNHOFS HAMBURG UND ENTWICKLUNG SEINES UMFELDS
Auslober: ReGe Hamburg Projekt-Realisierungsgesellschaft mbH
BGF (R) gesamt: 26.700 m²
BGF (S) gesamt: 1.750 m²
BGF (R+S) gesamt: 28.450 m²
Mitarbeiter: Gernot Soltys, Victor Bartels