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EIN NACHHALTIGES HAUS MIT ZUKUNFTSFÄHIGER STRUKTUR
Die Form ist nicht das Resultat einer formalen Festschreibung, sondern entwickelt sich aus der Logik eines zukunftsfähigen Grundrisses mit den besonderen Anforderungen des städtebaulichen Konzeptes.
Der konzeptuelle Ansatz verknüpft gleichwertig die unterschiedlichen Bedingungen für ein zukunftsfähiges, nachhaltiges Gebäude:
– Die stadtstrukturelle Prägnanz im Zusammenwirken mit dem denkmalgeschützten Bestandsensemble
– Die Integration in den Kontext und doch unverwechselbare Sichtbarkeit
– Die Notwendigkeit eines effizienten, variablen, langfristig anpassbarem Gebäudes
– Die Nachhaltigkeit als wesentliches Kriterium
STÄDTEBAULICHE EINBINDUNG
Der prägnante dreiflügelige, dreigeschoßige historische Baukörper aus dem Jahre 1905 prägt mit seiner Front das Stadtbild in der Zeppelinstrasse.
Diese denkmalgeschützte Substanz wird durch einen distanziert situierten U-förmigen Baukörper im Norden erweitert. Dieser Erweiterungsbau bildet mit der vorhandenen Struktur ein symbiotisches, harmonisches Ganzes. Er rahmt einen Innenhof – das neue Zentrum der Anlage.
Mit einem Erdgeschoß und drei Obergeschoßen nimmt der neue Baukörper die Höhen des historischen Baukörpers auf. Das Erdgeschoss ist auf Höhenlage des Bestands EG situiert um eine barrierefreie Anbindung an alle Funktionen zu gewährleisten.
ARCHITEKTURKONZEPT
Der neue Baukörper ergänzt harmonisch das denkmalgeschützte Ensemble. Der färbigen Putzfassade mit Lochfensteröffnungen des Bestandes wird eine serielle Modulfassade aus Holzpaneelen und großzügigen Fensteröffnungen gegenübergestellt. Diese ist dreigeschoßig auf einem „STB-Tisch“ über dem Erdgeschoß angeordnet. Alt und neu bilden so eine Einheit und befruchten sich gegenseitig.
Die Form ist nicht das Resultat einer formalen Festschreibung, sondern entwickelt sich aus der Logik eines zukunftsfähigen Grundrisses mit den besonderen Anforderungen des städtebaulichen Kontexts.
Ein Volumen, das sich aus dem Zusammenspiel unterschiedlicher Kräfte gleichsam selbst formt, hat die Grundvoraussetzungen dafür, schön zu sein.
KONSTRUKTIVE INTELLIGENZ
Die konstruktive Nachhaltigkeit wird erreicht durch einfaches Planen, einfaches Errichten, einfache Systembauweise und ein einfaches und effizientes Konstruktionssystem. Das System wird definiert durch einen aussteifenden Kern, eine STB-Decke, der „Tischplatte“ über dem EG und einem Holzbau auf diesem mineralischem Sockel.
TYPOLOGISCHE INTELLIGENZ
Durch das einfache und robuste Bausystem weist das gesamte Gebäude die Fähigkeit auf im Lebenszyklus mit einfachen minimalinvasiven Maßnahmen unterschiedliche Nutzung aufzunehmen.
Anpassbar an zukünftige, auch nicht vorhersehbare Nutzungsanforderungen. Ein kompakter, einfach konstruierter Baukörper mit einem low tech- high energy Haustechniksystem.
ZUKUNFTSFÄHIGE STRUKTUR
Organisationseinheiten sind gegliedert in Moduli mit je ca. 20, bei Verdichtung auch 30 Arbeitsplätzen.
Hohe Variabilität für aktuelle und zukünftige Entwicklungen
Integrierte Sonderflächen
Übergreifende Nutzungen zwischen je 2 Einheiten
FLEXIBLE VRIABILITÄT
Ausgehend von einem Ausbauraster im Abstand von 1,25m kann an jeder Achse eine Zwischenwand situiert werden.
Der Anschluss an Fensterelemente erfolgt mittels Glasschwert an den vertikalen Trennpfosten.
Damit ist die Einrichtung der vielfältigsten Büroformen sichergestellt. Zellenbüros (Einzel und Doppel) können genau so situiert werden, wie Gruppen, Kombi- oder Teambüros. Natürlich ist auch die Anordnung von open Spaces möglich.
Fakten
LANDRATSAMT DER ZUKUNFT WÜRZBURG
Zeppelinstrasse 15
Erweiterungsneubau mit ca. 220 zusätzlichen Arbeitsplätzen neben dem Denkmalgebäude
Auslober: Landkreis Würzburg
BGF oberirdisch: 6.620 m²
Nutzfläche: 5.320 m²
Mitarbeiter: Ulrike Lenger, Juraj Kacenka, Michaela Popovska, Sila Saygili
Landschaftsarchitektur: Carla Lo